Das Buch ist eine spannende Forschungsreportage mitten aus dem pulsierenden Leben im Alltag des Kindergartens: Früh Schach lernen und klüger für das Leben werden? Zwei Fragen sollte eine wissenschaftliche Studie klären:
-Bewährt sich Schach als pädagogisches Hilfsmittel im Kindergarten?
-Stimuliert es die Entwicklung der Kinder?
Mit wachen Augen und beherztem Gemüt unterwiesen angeleitete Erzieherinnen ihre Kindergruppen im Schachspielen. Das Doppellehrprogramm berücksichtigte das unterschiedliche Lernvermögen schachunkundiger Erwachsener und Kinder. Nach einem Forschungsplan wurde dokumentiert, was Erziehende dabei beobachteten, darüber dachten, und auf welche Weise rund 500 Kinder Fortschritte machten. Durch Ideen und praktische Erfahrungen, wie das Schach am besten zu lernen ist, reicherten die Kindergärtnerinnen die didaktisch-methodischen Lehrgrundlagen an. Dank ihrer Mitteilungen, videografischen Szenen und Gesprächen, rund 2539 Quellen, konnten qualitative Daten gewonnen werden. Was kam dabei heraus? Beim Schachspielen waren die Kinder mit ganzer Seele dabei. Daß 3-bis 6jährige Kinder ungewöhnlich ausdauernd konzentriert sein wollen, einander disziplinieren, widersprüchliche Gefühle mäßigen, Regeln respektieren, sich trauen würden, beherzt zu handeln und Erwachsene entlasten, verblüffte. Kontaktfreudig,verständig, hilfsbereit, einsichtig und rücksichtsvoll bewiesen die heranwachsenden Spielkameraden einander verläßliche Spielmoral. Sie suchten das geistige Abenteuer selbst mit Kindern, die sonst unbeachtet geblieben wären. Schüchterne Kinder wagten, den Mund aufzumachen. Tobende, lärmende, unruhestiftende Kinder wurden ruhiger beim Spiel. Entwicklungsauffällige, „gestörte", kaum führbare, relativ schwierige Problemkinder besserten sich. Unterschätzte Kinder zeigten ein neu es Gesicht. Stille Begabungen wurden transparent. Umgänglich wirkten Kinder und Erwachsene, Eltern und Großeltern, aus unterschiedlichen Herkunftsfamilien, mit eigenen Lebenserfahrungen, Naturellen und Charakteren, zusammen. Die erfreulichen zwischenmenschlichen Beziehungen beim Schachspiel führten zu einer Atmosphäre, weshalb man gern in den Kindergarten ging. Alle durften etwas Schwieriges lernen, und dieses Lernen begeisterte! Die "Schach für Kids" -Methode bewährte sich als faszinierendes pädagogisches Hilfsmittel für Kleine und Große. "Grünes Licht" leuchtet zur flächendeckenden Einführung. Das Buch spricht Erziehungsbeauftragte in Aus-, Fort-und Weiterbildung, Pädagogen und Psychologen an. Bislang ist uns kein schachwissenschaftliches Projekt bekannt, das früher Bildung und Erziehung derart vielversprechende Zukunftsmaßstäbe setzt.
Leibniz Verlag, St. Goar
ISBN 978-3-931155-05-6
408 Seiten, kart.