Leopold Ziegler, der die Sinnfrage aus den Zusammenhängen von Politik, Gesellschaft, Kunst und Religion stellt, befreit das Denken aus der Isolation bloßer Gedanken.
Leopold Zieglers Werk versöhnt die Gegensätze dieser Welt weiter hinter den Fronten ihrer Erscheinungsbilder. Geschichte beweist sich als ein Organisches. Ihr Rhythmus konkurriert mit der Unendlichkeit des Ablaufs: widersinnige Tendenzen im Einklang mit der Urbewegung des Lebens. Von dort aus ist es nicht nur möglich, zeitliche Dinge zeitlos zu spiegeln. Dort entsteht ein philosophischer Impuls, der sich Kultur im weitesten Sinn als Produkt menschlichen Werturteils anverwandelt und aneignet, in einer schmerzhaften Betroffenheit, die Leopold Ziegler im Philosophen den eigentlich „Weltverwurzelten“ erkennen läßt. Diese Polyphonie einer philosophischen Existenz wandte sich gegen den verkümmerten „Zeitgeist“ aus Wissenschaftsgläubigkeit und unreflektiert verwissenschaftlichem Denken. Sie rang mit ihm und hinterließ die Unruhe über den Verlust einer Gegenwart, die zerrann, weil sie in keiner Zeit wurzelte. Und dort wird Sokrates zum „Zeitgenossen“.
ISBN 978-3-87667-201-4
147 S., kartoniert