Als Maler ist Otto Ritschl ein Begriff.
Seinen Aufzeichnungen liegt eine Anregung seines Freundes zugrunde, der ihn zur Niederschrift seiner Gedanken anregte. Die von der Gegebenheit der Stunde abhängigen Notizen, das Hinüberwechseln von einem Gegenstand zum anderen, findet sich in seinem Buch wieder. Dadurch gewinnt es nicht nur an Leichtigkeit, sondern erlaubt auch, jede beliebige Seite aufzuschlagen, um auf einen in sich abgerundeten Aphorismus zu stoßen, der zum Nachdenken zwingt. Und Nach-Denken wird vom Leser verlangt, denn es ist keine bequeme Lektüre und soll es nach dem Willen des Autors nicht sein. Seine kurzen, bis an den Rand gefüllten Sätze, seine lapidare Sprache bedingen geradezu eine gespannte Mitarbeit, seine Thesen fordern zur Stellungnahme heraus. Ritschl greift Bestehendes an, aber wo er an Institutionen, Fehlentwicklungen und Auswüchsen Kritik übt, geschieht es mit der Überlegenheit des Wissenden, der die Grundursache des Übels kennt, nämlich die allgemein herrschende Unwissenheit über den Vorrang des Geistigen. Der Springende Punkt, auf den er immer wieder zurückkommt, das einzige Heilmittel, das imstande wäre, das Ertötende des materiellen Weltbildes zu überwinden, ist radikales Umdenken. Das Buch wird Anstoß erregen und Anstoß geben. Es scheidet die Geister.
ISBN 978-3-87667-027-0
213 Seiten, Leinen
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